Die Römer in der Eifel

Auf dem Weg von Trier nach Köln

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Die Römer haben an vielen Orten in der Eifel ihre Spuren hinterlassen.

Der Römer Caesar unterwarf die in der Eifel ansässigen Kelten im Jahr 54 vor Christus. Unter römischer Herrschaft wurde die Eifel landwirtschaftlich genutzt und es entstanden Straßen und große Gutshöfe.

Eines der bemerkenswertesten Bauwerke der Römerzeitnördlich der Alpen befindet sich in der Eifel: Eine über 100 km lange römische Wasserleitung, um die Colonia Claudia Ara Agrippinensium (heute Köln) mit frischem Eifelwasser zu versorgen.

Römische Wasserleitung „Grüner Pütz“

Römische Ingenieurskunst

Die etwa 100 Kilometer lange Eifelwasserleitung (auch Römerkanal genannt) von Nettersheim nach Köln zählt zu den größten römischen Bauten nördlich der Alpen und gilt als eine Meisterleistung der Ingenieurskunst. Die Wasserleitung versorgte von Ende des 1. bis zum 3. Jahrhundert n.Chr. Colonia Claudia Ara Agrippinensium (heute Köln) täglich mit 20 Millionen (!) Liter frischem Eifelwasser.

Der Quelltopf der Wasserleitung heisst „Grüner Pütz“, benannt nach einer Talaue im Urfttal bei Nettersheim. Dort wurde auf einer Länge von etwa 80 Metern Sickerwasser in einen mit einer Sandsteinblöcken eingefassten Brunnenstube gesammelt. Die Brunnenstube ist mit schönen Medusenköpfen verziert.

Die Wasserleitung bestand aus einer Rinne aus römischen Beton, auf der sich ein Gewölbe aus Kalkstein und Grauwacke befand, so dass die Leitung nach oben abdichtet war. Innen war die Leitung mit einem Putz abgedichtet. Die Breite des Kanals betrug ca. 50 cm und die Höhe etwa 90 cm. Von dort fließt das Wasser mit ca. 2% Gefälle bis nach Köln. Hierbei wurde die Geländetopographie geschickt ausgenutzt. Bäche und kleinere Flüsse wurden sogar mit kleinen Viadukten überquert. Ebenso bemerkenswert ist die Überschüttung der Leitung mit Erdreich und die unterirdische Verlegung, so dass das Wasser im Winter nicht gefrieren konnte.

Bild: Frank Otto (Optimierwerk)

Neben dem Besuch des „Grüner Pütz“ ist eine Wanderung entlang des Römerkanal-Wanderweg eine Empfehlung.

Weitere Informationen zum „Grüner Pütz“ auf Eifelgemeinde Nettersheim.

Adresse: Grüner Pütz, 53947 Nettersheim
Von Eifel Chalet ca. 19,5 km entfernt (30 Min. Fahrzeit)

Matronenheiligtum Görresburg und Vicus Marcomagus

Römische Fernstraße Trier-Köln

Südwestlich von Nettersheim verlief die Römerstraße Trier-Köln, nicht weit vom Quelltopf der römischen Wasserleitung nach Köln entfernt, wird seit 2009 ein römischer Vicus (Straßensiedlung) archäologisch untersucht. Daraus entstand ein römischer Landschaftspark mit Matronenheiligtum, Fundamenten römischer Streifenhäuser und einem spätrömischen Kastell am Ufer der Urft.

Bei dieser Siedlung der Römer mit Kastell, Wohnhäusern, Werkstätten und einem Heiligtum handelte es sich wohl um einen wichtigen Siedlungsort, an dem unter anderem Eisen verhüttet und produziert wurde. Die durch die Siedlung verlaufende römische Fernstraße hatte eine Breite von etwa 8 Metern. 

Die „Görresburg“ war der Tempelbezirk der Siedlung, in dem die Matronae Aufaniae verehrt wurde, eine keltisch-römische Muttergottheit. Der Kult hatte Freunde im gesamtem römischen reich, doch Schwerpunkte der Verehrung dieser Gottheit waren die Görresburg Nettersheim und ein Tempel unter dem heutigen Bonner Münster. Das Matronenheiligtum wurde im Jahre 1909 durch Joseph Hagen und Hans Lehner archäologisch untersucht und später rekonstruiert.

Ein Kastell am Strand vom Urmeer

Das Kastell von ca. 40 x 60 Metern zwischen Urft und Wellerbach war zugleich eine Brücke über die Urft. Die Römerstraße verlief durch das Kastell. Wollte man also über die Brücke, musste man den Militärposten passieren. Der Grund war die Kontrolle von Personen und Warenverkehr.

Hier gibt es also viel zu sehen und man kann die römische Zeit ein wenig erleben. Und wenn man schon in Nettersheim ist, dann empfiehlt sich auch der Besuch des Naturzentrum Eifel mit Ausstellungen und Funden der römischen Zeit. Ferner findet sich dort noch Ausstellungen zur Natur der Eifel und Fossilienfunden vom nahen Fossilienacker (auf dem man auch selber nach Fossilien suchen darf), denn die Geschichte von Nettersheim begann wohl als Strand an einem Urmeer. (Da das Naturzentrum durch die Flut 2021 betroffen wurde, befinden sich die Ausstellungen aktuell in der Alten Schmiede (Haus der Fossilien), Bahnhofstraße 50, Nettersheim)

Adresse: Matronenheiligtum Görresburg, 53947 Nettersheim
Von Eifel Chalet ca. 19,7 km entfernt (25 Min. Fahrzeit)

Tempelbezirk Pesch

Bild: Frank Otto (Optimierwerk)

DEABUS AUFANI(S)
PRO SALVE INVICTI
ANTONINI AUG(USTI)
M(ARCUS) AURELIUS AGRIPINUS
B(ENE)F(ICIARIUS) CO(N)S(ULARIS)
V(OTUM) S(DOLVIT) L(IBENS) M(ERITO)

Unbekannter Autor (Inschrift auf dem Matronenstein oben)

Den aufanischen Göttinnen
für das Wohlergehen des unbesiegbaren
Antonius Augustus
hat Marcus Aurelius Agripinus
Unteroffizier des Statthalters
sein Gelübde gern und dankbar erfüllt

Übersetzung der Inschrift

Keltisch-römische Matrone?

Der Tempelbezirk Pesch ist eine einmalige römische Tempelanlage aus dem 1. – 4. Jahrhundert n.Chr. Ein Matronenheiligtum in dem eine keltisch-römische Muttergottheit verehrt wurde. Hier erbaten die in der Umgebung lebenden Menschen Schutz für sich selber und Fruchtbarkeit für Mensch, Vieh, Obst und Gemüse. Die Anlage gehört zu den am besten erhaltenen Kultstätten aus dieser Zeit in Nordrhein-Westfalen.

Der mitten im Wald gelegene Ort hat eine magische Ausstrahlung und wird gerne von Okkultisten jeder Couleur besucht, die an den Matronensteinen kleine Opfergaben und Wünsche hinterlassen. Besonders in den Zeiten der Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktium) etwa am 21. März und 21. September. Achtung, die Tag-Nachtgleiche verschiebt sich immer ein wenig, die exakten Termine und Zeiten findet man hier

Vom Parkplatz nur eine kleine Wanderung entfernt

Der Tempelbezirk liegt an der Landstraße zwischen Nöthen und Pesch. Dort befindet sich ein Wanderparkplatz  (Hinweisschild „Archäologisches Denkmal“).  Vom Wanderparkplatz geht man in etwa 15-25 Minuten zum Tempelbezirk.

Das Matronenheiligtum der Römer kann ganzjährig kostenfrei besichtigt werden.

Adresse: Zum Heidentempel, 53902 Nettersheim
Von Eifel Chalet ca. 19,8 km entfernt (25 Min. Fahrzeit)

Bilder wurden von den Fotografen freundlicherweise unter der GNU Free Documentation License auf Wikipedia veröffentlicht und zur Verfügung gestellt. Texte wurden zum Teil in ganzen Sätzen oder Fragmenten Wikipedia unter der Creative Commons Lizenz entnommen. Wikipedia ist die größte freie Enzyklopädie und finanziert sich durch Spenden.

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